Gelingende Kommunikation im Unterricht

Kommunikative Kompetenzen sind Schlüsselkompetenzen von Lehrpersonen (und vielen anderen Professionellen in den sogenannten «Beziehungsberufen»). Wir prüfen den Lösungsorientierten Ansatz und dessen Bedeutung und Wirksamkeit für die Gestaltung von gelingenden, lernförderlichen Interaktionen im schulischen Kontext. Einer unserer Referenzpunkte sind die Zielsetzungen für den Aufbau von Professionskompetenzen im Referenzrahmen der PH Luzern. 

Kommunikative Kompetenzen, werden als Schlüsselkompetenzen verstanden (Vogel, 2018) und sind gerade auch für Lehrpersonen ein zentrales Werkzeug in der Gestaltung ihres beruflichen Alltags. Dies wird auch im Referenzrahmen der PH Luzern ersichtlich, in welchem zu jeder Professionskompetenz kommunikative Fähigkeiten formuliert sind. Im Bereich der Ausbildung von Kommunikationskompetenz wird der Lösungsorientierte Ansatz zur Diskussion gestellt. Im Zentrum des lösungsorientierten Ansatzes steht der Blick auf das Gelingen. Es wird also weniger auf das vorliegende Problem als vielmehr auf mögliche Lösungen fokussiert. Die gewählte Perspektive betont die Entdeckung und Nutzung von vorhandenen Ressourcen (Ressourcenorientierung), die Kooperation und Interaktion in der Gemeinschaft (systemisches Grundverständnis) und den individuellen Lernprozess (konstruktivistisches Lernverständnis). Für die konkrete Umsetzung dieser Grundhaltung werden verschiedene handlungsleitende Konzepte genutzt (z.B. aktives Zuhören, Reframing, lösungsorientierte Fragestellung und die Arbeit mit Zielen).

Das Konzept der Lösungsorientierung stammt ursprünglich aus einem von Steve de Shazer und Isoo Kim Berg 1982 entwickelten Therapieansatz (Solution Focused Brief Therapy, SFBT) und wird unterdessen sowohl im pädagogischen Kontext (Schule, Unterricht) als auch in auf Beratung ausgerichteten Institutionen genutzt und gewinnbringend eingesetzt.

Im Projekt wollen wir dem Lösungsorientierten Ansatz und dessen Bedeutung für die Gestaltung von gelingenden Interaktionen im schulischen Kontext, im Sinne der kommunikativen Zielsetzungen im Referenzrahmen der PHLU, kritisch-vertiefend auf die Spur kommen.

Fragestellungen

  • Welche fachlichen und theoretischen Grundlagen stehen hinter dem Konzept des «Lösungsorientierten Ansatzes» (LoA)? Wo kommt dieser Ansatz her? Was ist aus unserer Sicht kritisch, fragwürdig, ...?
  • Welche Bedeutung hat dieser Ansatz im Kontext von Schule und Unterricht? Was erfahren wir darüber in aktueller Forschung?
  • Wie lässt sich die Integration dieses Ansatzes in die Ausbildung über curriculare Vorgaben «Referenzrahmen der PH Luzern» «legitimieren»?
  • Welche Erfahrungen mache ich als Dozent*in und/oder wissenschaftliche Mitarbeiter*in in der Umsetzung dieses Ansatzes? Zeigt sich dies v.a. auf der Ebene der «Haltung» oder setze ich auch Handlungskonzepte des Ansatzes ein?
  • Wie lassen sich die hinter dem LoA liegende Haltung und entsprechende Handlungskonzepte in die eigene Lehre integrieren?
  • Welche Aufgaben und Übungen eignen sich dazu?
  • Wie können kommunikative Kompetenzen im Bereich LoA sichtbar werden?
  • Könnte da die Einarbeitung in bestehende Kompetenzraster (SEK, HP) dienlich sein?

Methoden

  • Literaturrecherche, Inputs und Diskussionen von Fachliteratur und aktuellen Forschungsresultaten
  • Fallbeispiele analysieren (eigene, fremde), Reflexion
  • Lösungsorientierung in der gemeinsamen Arbeit umsetzen (Ziel formulieren, Ressourcen benennen, Bedeutung für mich und andere, nächste Schritte planen)

Allgemeine Informationen zu Kommunikation und Integration in der Ausbildung von Lehrpersonen finden sich auf der PH Luzern-Webseite.

Allgemeine Informationen

ZielgruppeDozierende und Forschende der PH Luzern aus allen Fachbereichen. Im 2. Jahr (zusätzlich) interessierte Praxislehrpersonen
Startwird noch bekannt gegeben
AnmeldungFrühlingssemester 2022

Output (Produkte, Ergebnisse, …)

Adlina Hartmann